ZWEITER EINTRAG 9. JANUAR NACHMITTAGS
Wir legen einen Traumstart hin, mit 8 Knoten Fahrt fast auf die Sekunde genau über die Startlinie!
Alle sind begeistert und vom Schiff der Rally-Leitung hallt uns Applaus entgegen.
Wir sind aufgeregt und überglücklich, endlich aus dem Hafen raus zu sein. 3 teilnehmenden Yachten wird das Auslaufen leider verboten, da bei ihnen im vorgestrigen PCR-Test positive Fälle festgestellt wurden. 7 Tage in “Quarantäne-Ketten” gelegt in Gran Canaria; Enttäuschung und Frustration müssen riesengroß sein…
Auch segeltechnisch gibt es erste dramatische Szenen. Ein Katamaran erleidet unvermittelt eine Motorenpanne und blockiert für eine Weile die Hafenausfahrt. Über Funk hören wir später, dass eine Yacht wegen gerissenen Grosssegels in den Hafen zurückkehrt. Ja, das ist Segeln. Wir alle hoffen, dass uns die Materialgötter Kardan und Kevlar gut gesinnt sind. Bitte alle Daumen drücken!
Für zwei Stunden heisst es dann Aufkreuzen in Richtung Afrika. Irgendwie nervig, geht das doch total in die falsche Richtung. Aber die Rennleitung will, dass wir Gran Canaria im Osten umrunden.
Wegen dieser Order segeln alle Yachten später in eine erste Flaute hinein, verursacht durch Staudruck an den hohen Bergen Gran Canarias. Eine Yacht nach der anderen stellt den Motor an; die Rangliste “ARC Jan 2022” (in der kostenlose und spannenden App “YB Races”) ist also bereits von den ersten Stunden etwas durcheinander. Aber wir sind ja nicht kompetitiv 😉
Nach einiger Zeit fehlen auch uns die Nerven, möchten wir doch auf die Nacht hin in die im Süden der Insel blasenden Rückenwinde hineinkommen….