MONTAG 17 JANUAR 2022​

Nach drei Tagen ohne Kontakt zur Zivilisation – die uns nahesten Menschen waren die Astronauten/-innen auf der kurz nach Sonnenuntergang bestens sichtbaren ISS (!) – endlich Land in Sicht: Cap Verde liefen wir bei gleichzeitigem Sonnenunter- und Mondaufgang an. Nein, sogar bei Aufgang eines Vollmonds!

Man könnte ja meinen, dass die Crew das Naturschauspiel stundenlang begeistert geniessen würde. Könnte, hätte, würde… Nein, ganz falsch: Die 3G Netzwerkverbindung auf unseren iphones war einfach zu verlockend und alle (bis auf den Rudermann/-frau) waren mit whatsapps und websites beschäftigt. Das sind doch die wahren Prioritäten! Schön zu wissen allerdings, dass wir nur gute Nachrichten und updates erhalten haben.

Noch zur Tierwelt: Den Anhängern der «intelligent design»-Denkschule (hier verzichten wird bewusst auf die weibliche Form – so doof können wirklich nur Männer sein!) kann ja recht einfach auf ihre schräge Idee mit dem Hinweis auf Zecken und Quallen entgegegnet werden. Diese Viecher brauchen wir wirklich nicht auf unserer Erde. Nach dieser Einführung nun zum Konkreten: Heute haben wird über ein Dutzend portugiesische Galeeren am Schiff vorbei schwimmen sehen. Eine hochgiftige Spezies, die sogar tödlich sein kann. Wahrscheinlich einer der Gründe, warum Cap Verde nie touristisch breit erschlossen wird. Ist dies vielleicht der intelligente Grund für die Existenz dieser faszinierenden Tiere?

Die nächsten Tage versprechen ganz tollen Wind (die berühmten Passatwinde, die auch Columbus in die neue Welt befördert haben) und wir sind zuversichtlich, dass wir die letzten 2000sm grösstenteils seglerisch bezwingen werden. Motoren ist ja bei der ARC erlaubt, es wird einfach bei der Zeitberechnung mit einem Zuschlags-Faktor berücksichtigt. Aber wir sind ja alle viel lieber mit der nachhaltigen Windenergie unterwegs, als mit dem Verbrennen von alten Dinosauriern und anderen millionenalten Lebewesen.