
DONNERSTAG 20 JANUAR 2022
Seit zwei Tagen und Nächten haben wir guten Wind und ein flottes Vorwärtskommen genossen. Der immer noch hell leuchtende Mond hat sich dann aber hinter den Wolken versteckt und es hat zum ersten Mal geregnet. Die Delphine waren nirgends zu sehen, dafür waren fliegende Fische unterwegs. Einer hat sich im Kurs vertan und ist auf Deck gelandet, beherztes Zugreifen von Gery hat sein Leben gerettet. Katja hat wunderbare Bilder unseres Besuchers gemacht, ein faszinierendes bläulich schimmerndes Geschöpf mit filigranen Flügeln.
Am frühen Morgen ist der Wind dann leider eingeschlafen und irgendwann musste erneut der Motor gestartet werden. Dafür haben sich fast alle Wolken verzogen, ein strahlend blauer Himmel und tintenblaues Wasser soweit das Auge reicht. Das Wasser wäre zum Baden perfekt (25°C) ,aber die vortags gesichteten, hochgiftigen Quallen haben uns dann doch davon abgehalten.
Nach dem Mittagessen war die See so ruhig, dass Marcello einen Besuch in die Mastspitze unternahm. Das Unterfangen hat dem einen und anderen die Nackenhaare aufgestellt und Marcello wurde mit tosendem Applaus zurück auf Deck empfangen. Sein Cap werden wir allerdings nie mehr sehen!
Aus der Bordküche kommen immer wieder Köstlichkeiten, obwohl das Frischgemüse langsam aufgebraucht ist. Verhungern müssen wir aber sicher nicht. Wir haben ja in jedem Hohlraum der Kalia feine Sachen verstaut. Gut, dass wir Listen gemacht haben, sonst wüssten wir sicher nicht mehr, wo sich Butter, Erbslis, Flöckli und Erdnüsse versteckt haben!
So langsam nähern wir und der Halfway Linie, wenn wir sie durchlaufen, wird sicher ein Champagner geköpft.